Förderteam und Hausen III Trainer-Interview

Wie es sicher schon einigen aufgefallen ist, herrscht in unserem Förderteam ein neuer Wind. So liegen beide Teams, nachdem man in den letzten Jahren im hinteren Drittel der Tabelle sich bewegte, nun in Sichtweite der vorderen Regionen.
Ausser der Tatsache, das hier die sportliche Leitung nachgerüstet hat wurde unter anderem ein neuer sehr engagiertes Trainerteam verpflichtet.
In unserer Reihe Wer – ist – wer, stellen wir hier diesmal den den neuen Coach Ali Nassereddine vor.
Wer – ist –  Wer
Heute möchten wir einen neuen Trainer des VfR vorstellen, der seit der neuen Saison bisher sehr erfolgreich unser Förderteam sowie Hausen III trainiert und coacht.
Name – Ali Nassereddine
Wohnort –  Sulzburg
verliebt, verlobt, verheiratet – verheiratet
Kiddys –  3 Jährige Tochter
Hobbys (außer Fußball) – mit meiner Tochter kleinen spielen
Lieblingsessen – Alles was meine Frau kocht……
Lieblingsmusik – höre am liebsten arabische Musik
Lieblingsverein –  FC Bayern München
hausen-aktuell: Hallo Ali, schön dass Du die Zeit gefunden hast einmal mit uns über Dein Engagement bei VfR zu reden. Du hast zwar im Sommer als neuer Trainer beim VfR angefangen. So ganz neu bist Du aber ja nicht in unseren Reihen. Zuvor hast Du ja auch schon recht erfolgreich die A-Jugend der damaligen SG Bad Krotzingen/Hausen trainiert. Weiterhin warst Du als Frauentrainer, der SG Munzingen/Bad Krotzingen aktiv und hast noch die Trillerpfeife als Schiedsrichter benutzt. Was hat Dich nun bewogen als Trainer in den Aktivenbereich des VfR zu wechseln.
AN: Hallo Volker, nach 13 Jahren Trainertätigkeit im Jugend und Frauenbereich, war es schon immer mein großer Wunsch eines Tages eine Herrenmannshaft übernehmen zu dürfen und als damals die Anfrage von unserem sportlichen Leiter Heiko Dietsche kam, war ich sofort Feuer und Flamme und freute mich auf diese tolle und spannende Aufgabe,
ein junges und hungriges Team aufzubauen, mit dem Ziel ihnen mittelfristig auf den Weg zur 1.Mannschaft zu helfen und sie weiterzuentwickeln.
hausen-aktuell: Nachdem Förderteam und Hausen III in den letzten Jahren doch eher in den hinteren Regionen der Tabelle zu finden waren, spielt man momentan mit beiden Teams im oberen Drittel. Sicherlich sind eine Vielzahl von neuen Spielern geholt worden. Doch 11 Fußballer sind noch keine Mannschaft. Wie hast du es geschafft aus so viel Individualisten in der kurzen Zeit eine erfolgreiche Mannschaft zu formen.
AN: Natürlich ist es momentan schön, dass beide Teams im oberen Drittel stehen,
aber es wurden erst 8 Spiele absolviert und die Saison ist noch lange und die Jungs wissen dies schon richtig einzuordnen und heben nicht ab.
Positiv ist, dass alle Neuzugänge sehr herzlich aufgenommen wurden und sich zu 100% mit unseren Werten identifizieren und im Verein mit anpacken.
Dadurch, dass ich viele dieser Spieler bereits in der Jugend in meinen vorherigen Stationen trainieren durfte und auch mit einigen von ihnen früher zusammen gespielt habe und wir uns so gezielt verstärkt konnten, erleichterte dies uns die Zusammenstellung des Kaders bzw. die Suche nach neuen Spielern.
hausen-aktuell: Selten hat man einen Neuen Übungsleiter gesehen, der mit so viel Eifer einen Neuaufbau vorangetrieben hat wie Du. Dein Konzept, was Du  in den Vorgesprächen dargestellt hast, war ja auch unter Anderem der ausschlaggebende Punkt, warum die sportliche Leitung und der VfR-Vorstand  sich vollumfänglich für Dich und Deinen Co-Trainer Antonio Ciuccio, den man nicht vergessen sollte, entschieden hat. Woher hat Du jedoch, als ehemaliger A-Jugend und Frauentrainer diesen goldenen Riecher, wie Du hier einige richtig gute Talente für den VfR aus dem Hut gezaubert hast.
AN: Danke für das Kompliment. Ja Antonio (Toni) Ciuccio ist eine sehr große Hilfe und ein guter Freund, welcher ein starker Trainer im Bereich Fitness, Ausdauer und Stabilität ist und dafür gesorgt, dass unsere Jungs während dem Spiel keine Probleme mit der Kraft haben. Zudem beobachtet er für uns viele Spiele, sodass wir uns bestens auf unsere nächsten Gegner einstellen können.
Valban Veseli hat es mal auf den Punkt gebracht, als uns jemand fragte, woher wir die ganzen Spieler holten.
Seine Antwort: Er geht dorthin, wo andere nie hingehen würden.
Wir haben in unserem Team einige Spieler aus dem Ausland wie zum Beispiel aus Gambia. Diese Jungs haben einen tollen Charakter und wir versuchen ihnen stets zu helfen, weil sie auch uns sehr viel geben.
hausen-aktuell: Wenn man Dir beim Training oder beim Spiel zuschaut, bist du eigentlich ein sehr ruhiger Vertreter der Trainer-Gilde. Als eine Art „Gutmensch“ bist Du immer bemüht ein „Friede-Freude-Eierkuchen“-Image an den Tag zu legen. Ist es das was bei Deinen Spielern so gut ankommt, oder woher kommen diese hohen Sympathie-Werte die Du bei Spielern, Vorständen und Fans genießt.
AN: Das musst du schon die anderen Fragen, aber es freut mich sehr sowas zu hören. Ich denke ich konnte in meiner Zeit als Spieler viele Trainer erleben und weiß wie ich mich selber bei jedem Trainer gefühlt habe und versuchte von jedem etwas mitzunehmen. Natürlich ist es für jeden Spieler angenehmer und wichtig wenn man weiß, dass der Trainer einem vertraut und auf einen baut. Vor allem sollte man immer ein offenes Ohr für die Jungs haben und sie auch unterstützen, wenn sie mal private Probleme haben, weil dann zahlen sie´s dir auch mit Leistung auf dem Platz zurück.
Aber es ist doch klar, dass man selber als Trainer motiviert und mit Spaß an die Sache gehen muss, damit sich das dann aufs Team überträgt.
hausen-aktuell: Der momentanen Situation in Deutschland angepasst, haben wir momentan so viele Spieler wie noch nie in unseren Reihen. Trotz verschiedener Hautfarben, religiösen Richtungen und anderen Lebensumständen haben wir beim VfR eine vorbildliche Multi-Kulti-Gemeinschaft, der es anscheinend richtig Spaß macht, gemeinsam die Fußballschuhe zu schnüren und Erfolg zu haben. Ich weiß aber auch, dass besonders Du hier weit über den Tellerrand hinaus schaust und dass Dir besonders ein paar Probleme einiger unserer Spieler sehr am Herzen liegen. Um welche Probleme handelt es sich da besonders.
AN: Ja das stimmt unser Team ist wirklich Multikulti, aber auf dem Platz haben wir alle das Trikot vom VfR Hausen an und repräsentieren unseren Verein und da vergisst man die Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Auch so gibt es keinerlei Probleme, woher welcher Spieler kommt. Ganz im Gegenteil, die Jungs begrüßen sich als ob sie eine Familie wären, sie lieben sich und lachen viel gemeinsam. Jeder zerreißt sich für seinen Nebenmann und bügelt den Fehler des anderen gemeinsam aus.
Aber du hast es leider bereits angedeutet, es bestehen tatsächlich private Probleme bei dem einen oder anderen Spieler in unserem Team. Viele unserer Jungs hatten eine schwere Vergangenheit, geprägt von Krieg und Armut und konnten erst hier in Deutschland erfahren, was es bedeutet in Sicherheit leben zu können.
Auch wenn sie dankbar sind hier in Deutschland zu sein und versuchen sich hier zu integrieren, ist ihr Alltag leider etwas traurig.
Sie verbringen den ganzen Tag in ihren Asylantenheimen, ohne Perspektive wie es weitergehen soll und viele von ihnen sind von der Abschiebung leider bedroht.
Glücklicherweise, konnten wir bereits für den ein oder anderen einen Ausbildungsplatz oder einen Praktikumsplatz finden können.
Es würde uns trotzdem sehr freuen, wenn wir vielleicht auf diesem Weg sogar auf offene Ohren und Herzen stoßen könnten und mit etwas Glück für unsere Jungs einen Job finden, um so ihre Chance zu erhöhen in Deutschland bleiben zu dürfen.
hausen-aktuell: Wollen wir hoffen, das Deine Hoffnungen und Wünsche sich hier Größtenteils  erfüllen werden. Abschließend muss natürlich für unsere Fans noch die Frage gestellt werden, wo siehst du Deine Mannschaften am Ende der Saison, oder welchen Werdegang soll in mittelbarer Zukunft, besonders mit dem Förderteam erreicht werden.
AN: Wir dürfen nicht vergessen, dass in der vergangenen Saison das Förderteam den drittletzten Tabellenplatz belegte und die dritte Mannschaft sogar den vorletzten Platz.
Die Jungs wissen mittlerweile worum es geht und was wir wollen.
Wenn du heute jemand sagen würdest, dass wir den aktuellen Tabellenplatz mit beiden Teams halten, würde ich dies sofort unterschreiben, aber leider ist es nicht der Fall und dafür müssen wir alle noch sehr hart arbeiten.
Unser Ziel für die Zukunft ist aber, dass wir es mit viel Leidenschaft und Willen erreichen wollen, dass immer ein oder zwei Spieler den Sprung ins Landesliga-Team schaffen.
hausen-aktuell: Ich Bedanke mich bei Dir für diese doch sehr ausführlichen Darstellungen und Meinungen. Ich darf Dir für Deine Private und sportliche Zukunft alles Gute wünschen und hoffe, dass kann ich glaube ich bestimmt im Namen des VfR Hausen sagen, dass Du noch einige Jahre erfolgreich für den VfR tätig sein wirst.
AN: Dankeschön, das ehrt mich sehr und ich werde alles dafür tun, um unsere Ziele im Verein gemeinsam zu erreichen und bedanke mich für das in mich gesetzte Vertrauen.
(Das Interview führte Volker Engel für hausen-aktuell

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