Interview von Hausen aktuell mit Juri Kuhn, Kapitän des VfR Hausen

H-A Hallo Juri, erst einmal “Danke“ dass Du die Zeit gefunden hast, um unseren Fans und Lesern ein paar Fragen zu beantworten.
Wer die Spiele des VfR aufmerksam verfolgt, dem ist sicherlich aufgefallen, dass Du am Anfang ein Spiel gefehlt hast und danach dann mit einer Gesichtsmaske aufgelaufen bist. Was ist passiert und wo hast Du Dir die Verletzung zugezogen.

Hallo Volker, ich nehme mir gerne die Zeit.
Das ist richtig, das erste Punktspiel zu Hause gegen Elzach-Yach musste ich mir leider von Außen ansehen. Der Grund dafür war eine gebrochene Nase, die ich mir genau eine Woche zuvor in der 110. Minute beim Pokalspiel gegen St. Georgen zugezogen hatte. Das Spiel habe ich noch zu Ende gespielt und bin anschließend in die Notaufnahme nach Freiburg gefahren. Hätten wir nicht gewonnen, hätte ich mich ziemlich geärgert – durch den Sieg konnte ich es besser verschmerzen 😉

H-A Wie wichtig Du für die Mannschaft bist, sieht man sicherlich daran, dass man alles versucht hat, Dich möglichst schnell wieder aufs Spielfeld zu bringen ohne deine Genesung zu gefährden. Diese Maske wird ja individuell angefertigt und hat dadurch natürlich auch seinen Preis. Wie bist Du so schnell an die Maske herangekommen bzw. wie wurde die Kostenfrage geklärt oder zahlt so etwas die Krankenversicherung?
Leider werden die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen. Mit dem Verein waren wir uns einig, dass wir nicht 6 – 8 Wochen warten wollten bis ich wieder spielen könnte. Von dem her war recht schnell klar, dass ich so schnell wie möglich eine Maske benötige, die beim Training und beim Spiel meine Nase schützt und damit den Genesungsprozess unterstützt.
Bereits vier Tage nach der operativen Nasenkorrektur wurde durch das Sanitätshaus Seifert, Technische Orthopädie in Bad Krozingen ein Gipsabdruck von meinem Gesicht gemacht – zwei Tage später wurde die Maske angepasst und ich konnte sogar schon am Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Kirchzarten teilnehmen. Nicht nur dass ich vom Sanitätshaus Seifert optimal betreut und beraten wurde, die Maske wurde sogar vom Sanitätshaus Seifert, Technische Orthopädie in Bad Krozingen gespendet – hierfür möchte ich mich, auch im Namen des Vereins, ganz herzlich bedanken!

H-A In wie weit schützt sie dich bzw. schränkt sie dich beim Fußballspielen ein?
Wie lange wirst Du noch mit diesem schwarzen Ungetüm auflaufen müssen?
Auf jeden Fall wünschen wir Dir erstmal wieder gute Besserung und hoffen, dass Du schnellstens wieder einen ungetrübten Blick auf den Spielball werfen darfst.

Vielen Dank. Natürlich würde ich lieber ohne Maske spielen, aber solange mein Nasenbein noch nicht zu 100% verheilt ist, ist das Risiko zu hoch, dass nochmal etwas passieren könnte.
Ich spüre während des Spiels natürlich schon, dass ich was im Gesicht habe, außerdem schauen die Gegner Einen anfangs auch etwas komisch an, aber dadurch, dass sie auf mein Gesicht angepasst wurde, sitzt sie auch ziemlich gut und verrutscht nicht. Mein Sichtfeld ist auch absolut nicht eingeschränkt, was viele vielleicht denken könnten, das einzig Unangenehme ist der Schweiß unter der Maske bei den sommerlichen Temperaturen – den kann ich mir während des Spiels leider nicht schnell mal aus dem Gesicht wischen.
Aber ich habe die längste Zeit bereits hinter mir und werde sie wohl, als Vorsichtsmaßnahme, für zwei weitere Wochen tragen.

H-A Wenn wir Dich schon einmal für ein Interview haben, möchten wir dich natürlich gerne auch etwas aus dem sportlichen Bereich fragen.
Du kennst unseren VfR ja schon ein paar Jahre und warst bis auf ein kurzes Gastspiel in Bremgarten/Hartheim in den letzten Jahren für den VfR am Ball.
Wie stufst Du als Kapitän unseren VfR in dieser Saison ein?
Mit den Abgängen der Baur-Brüder, Mario Carla, Dominik Völkel und Steffen Schelb mussten wir qualitativ erstmal einen Rückschlag hinnehmen, jedoch ist der Kern der Mannschaft zusammengeblieben und konnte auch durch diverse Neuzugänge, ohne Namen zu nennen, punktuell verstärkt werden. Ich denke auch, dass wir als Team enger zusammengerückt sind, was sich vor allem in der homogenen Stimmung in der Mannschaft auf und neben dem Platz wiederspiegelt.
Wenn wir es schaffen die „Neuen“ optimal in die bestehende Mannschaft und unserem schnellen Spielstil zu integrieren, traue ich uns durchaus zu an die erfolgreichen Ergebnisse der vergangenen Saison anzuknüpfen. Wichtig wird sein, dass der Konkurrenzkampf und damit die Trainingsbeteiligung permanent aufrechterhalten wir; und das ist momentan der Fall. Außerdem bin ich der Meinung, dass die Liga noch ausgeglichener ist, als in der letzten Saison. Aus meiner Sicht sticht momentan kein Topfavorit und kein Absteiger heraus, somit ist es möglich, gegen jeden zu gewinnen aber auch zu verlieren, wenn man nicht bereit ist sein Bestes in jedem Spiel zu geben.

H-A Wie in jedem Jahr gibt es wie immer Abgänge und neue Spieler finden den Weg zum Verein. Wie siehst Du, als verlängerter Arm des Trainerteams auf dem Platz die Verstärkungen innerhalb des Teams.
Wie bereits erwähnt wird unser Hauptaugenmerk darauf liegen die „Neuen“ optimal zu integrieren. Sei es menschlich und sozial, vor und nach dem Training / Spiel, wie auch während des Spiels. Ich denke, dass es unsere Stärke ist, nach Balleroberung schnell nach vorne zu spielen und dafür wird es wichtig sein, dass die „Neuen“ die Laufwege und das schnelle Passspiel verinnerlichen. Einige von ihnen haben die erste Hürde „Stammspieler“ bereits genommen – jetzt gilt es am Ball zu bleiben und sich ständig zu verbessern.

H-A Mit einem Heimsieg und einem Unentschieden beim hochgehandelten Aufsteiger aus Kirchzarten gestartet, gab es danach 2 Niederlagen und ein Auswärtssieg. Im Pokal ist der VfR bis ins Achtelfinale vorgedrungen. Wo möchtest Du den VfR am Ende der Saison gerne stehen sehen oder was traust Du Deiner Mannschaft noch zu?
Gegen den SV Weil haben wir in der noch jungen Saison unser schlechtestes Spiel gezeigt. Eine Woche später in Wittnau hatten zwar schon den nötigen Willen und das Engagement, wir waren aber aufgrund der hohen Niederlage in der Woche zuvor ziemlich verunsichert und haben uns zu individuellen Fehlern hinreißen lassen, die uns am Ende auch eine eventuelle Punkteteilung gekostet haben.
Die richtige Antwort haben wir dann in den darauffolgenden Trainingseinheiten und beim Spiel gegen Wyhl gezeigt, bei dem wir erst eine Rote Karte und den anschließenden Ausgleich hinnehmen mussten. Selbst in Unterzahl haben wir das Spiel wieder in die Hand genommen und zwei weitere Tore nachgelegt.
Ich bin der Meinung, dass wir noch mehr Potenzial in der Mannschaft haben und dass wir vor allem in der Breite besser aufgestellt sind, als in der letzten Saison, deshalb traue ich uns durchaus zu wieder unter den ersten 5 Plätzen mitzumischen. Unser eigener Anspruch muss es sein, gegen jede Mannschaft gewinnen zu wollen und vor heimischen Publikum wieder eine „ Macht“ zu werden!
Ach ja, den Pokal habe ich leider noch nie gewonnen, also wieso nicht dieses Jahr!? ?

H.A Danke für das Interview. Hausen aktuell wünscht Dir noch einmal gute Genesung und Dir und der Mannschaft viel Erfolg in den kommenden
Spielen. (VE)

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